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Weiter „Zornig“ bleiben!

Für Thomas Bernhard ruft Gott schwarze Gedanken hervor und der Psalm ist kein Loblied sondern eine Kampfansage. Heute müssen wir in vielerlei Richtung sehr wachsam sein: Pandemie, Demokratie, russischer Angriffskrieg auf Ukraine, Klima-Veränderung, Antisemitismus, Inflation, alternde Gesellschaft. All diese Fragen, von denen die Menschen heute bedrängt werden, münden in einen einzigen Affekt: „Ich will zornig sein“. In dieser Zeit klingen die starken Worte von Thomas Bernhard ganz neu: „Ich will ihn zornig trinken./ In der Nacht meiner völligen Armut.“ Sie sind ein Alarmsignal, sie bedeuten aber auch einen Halt für die Zuhörer. Wir werden unseren Zorn nicht ohne weiteres hergeben.

Berliner Frauen-Vokalensemble, Bratschist, Miriam Göttig und Organistin, Josefine Horn unter der Leitung von Lothar Knappe, haben wunderbar meine Komposition aufgeführt. Vielen Dank! Wir können den Mitschnitt hören und bleiben wachsam.

Ich will zornig sein – Psalmen für acht Sängerinnen, Viola und Truhenorgel, Text: Thomas Bernhard
Komposition/ Konzept: Mayako Kubo
Berliner Frauen- Vokalensemble: Nikola Gericke, Yoon-Kyung Hennevogl, Sibylle Fischer, Daria Kozyk, Heike Scheel, Christine Wörlen, Miho Kinoshita, Bettina Bruns, Miriam Götting: Viola, Josefine Horn: Orgel, Leitung: Lothar Knappe
Mitschnitt: am 18. November 2022, St. Matthäus Berlin
Dauer: 63 Minuten
Audio- Videoaufnahme: profile berlin, Peter-Michael Hofmann

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